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Montag, 01 September 2025 22:06

Rafael Hesse gewinnt Bronze bei Deutschen Mehrkampfmeisterschaften

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Rafael Hesse mit der Bronzemedaille. Foto: Reinhard Kraftvoller Speerwurf: Rafael Hesse ist nun zweitbester Speerwerfer in Deutschland. Foto: Reinhard Ob er hier schon wusste wie weit der Speer segeln würde? 47,23 Meter bedeuteten eine Steigerung der Bestleistung von 7 Metern. Foto: Reinhard Im Hochsprung ging es mal wieder hoch hinaus. Foto: Reinhard Mehrkampf bedeutet auch viel Zeit zusammen mit der Konkurrenz zu verbringen. Foto: Reinhard Vor dem 1000m-Lauf war er nicht sicher, ob es zur Medaille reichen würde. Foto: Reinhard Platz 3 beim DM-Debüt. Hesse ist nun auf nationaler Ebene angekommen, Foto: Reinhard
Rafael Hesse mit der Bronzemedaille. Foto: Reinhard|Kraftvoller Speerwurf: Rafael Hesse ist nun zweitbester Speerwerfer in Deutschland. Foto: Reinhard|Ob er hier schon wusste wie weit der Speer segeln würde? 47,23 Meter bedeuteten eine Steigerung der Bestleistung von 7 Metern. Foto: Reinhard|Im Hochsprung ging es mal wieder hoch hinaus. Foto: Reinhard|Mehrkampf bedeutet auch viel Zeit zusammen mit der Konkurrenz zu verbringen. Foto: Reinhard|Vor dem 1000m-Lauf war er nicht sicher, ob es zur Medaille reichen würde. Foto: Reinhard|Platz 3 beim DM-Debüt. Hesse ist nun auf nationaler Ebene angekommen, Foto: Reinhard||| Rafael Hesse mit der Bronzemedaille. Foto: Reinhard|Kraftvoller Speerwurf: Rafael Hesse ist nun zweitbester Speerwerfer in Deutschland. Foto: Reinhard|Ob er hier schon wusste wie weit der Speer segeln würde? 47,23 Meter bedeuteten eine Steigerung der Bestleistung von 7 Metern. Foto: Reinhard|Im Hochsprung ging es mal wieder hoch hinaus. Foto: Reinhard|Mehrkampf bedeutet auch viel Zeit zusammen mit der Konkurrenz zu verbringen. Foto: Reinhard|Vor dem 1000m-Lauf war er nicht sicher, ob es zur Medaille reichen würde. Foto: Reinhard|Platz 3 beim DM-Debüt. Hesse ist nun auf nationaler Ebene angekommen, Foto: Reinhard||| |||||||||

Für Rafael Hesse (M14) standen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im Mehrkampf zwei fordernde Tage, an denen er neun leichtathletische Disziplinen absolvieren sollte. Mit seiner Neunkampf-Leistung Ende Juni in Blomberg (4.581 Punkte) hatte er sich als Achter der Meldeliste für die nationalen Titelkämpfe in Leverkusen qualifiziert. Sein Ziel: eine Platzierung unter den besten Acht, eine deutliche neue Bestleistung und erste wertvolle Erfahrungen auf der deutschen Leichtathletikbühne.

Er kam in der ersten Disziplin dem 100-Meter Sprint, gut in Fahrt und bestätigte mit 12,26 Sekunden exakt seine vor zwei Wochen aufgestellte Bestzeit. Trotz des gelungenen Starts war der erste Wettkampftag von Nervosität geprägt – verständlich bei seinen Debüt auf höchster nationaler Ebene. Es folgten 12,04 Meter im Kugelstoßen, rund ein Meter weniger als seine erst kürzlich aufgestellte Bestweite von 13,26 Metern. Im darauffolgenden Diskuswurf lief es immer noch nicht wie erhofft - sein erster Versuch flog ins Netz und somit ungültig. Rafael und sein Trainerteam wussten, dass ihm die lediglich drei zur Verfügung stehenden Versuche Probleme bereiten könnten – und so kam es: 32,07 Meter im zweiten Durchgang, der Dritte erneut ungültig. Vor zwei Wochen hatte er noch acht Meter weiter geworfen. Die Enttäuschung war ihm anzumerken.

Am Ende des ersten Tages stand noch der technisch anspruchsvolle Stabhochsprung an, den er erst seit dieser Sommersaison trainiert. Die Kombination aus seiner geringen Stabhochsprungerfahrung, der Nervosität und den vermeintlich enttäuschenden Würfen ließen kurzzeitig das Schlimmste befürchten: Zwei ungültige Versuche bei seiner Anfangshöhe von 2,40 Metern machten es dramatisch spannend. Doch im dritten Versuch behielt er die Nerven und konnte ein frühes Aus abwenden. Er überquerte noch 2,80 Meter, welches genau seine Besthöhe entsprach. Nach diesem aufregenden Tag belegte er Rang sechs und schöpfte neuen Mut, denn am folgenden Tag standen seine favorisierten Disziplinen an.

Der zweite Tag begann erneut holprig: Über 80 Meter Hürden blieb er bis zur letzten Hürde gut im Rhythmus, doch ein Fehler an der letzten Hürde kostete wertvolle Zeit – nur 13,56 Sekunden. Nun blieben ihm noch vier Disziplinen, um seine Ziele zu erreichen. Es folgte eine spektakuläre Wende. Schon beim Einspringen im Hochsprung überquerte er mühelos Höhen, an denen die Konkurrenz scheiterte. Schließlich hatte er vor zwei Wochen beim Hochsprungcamp des Nachwuchsbundestrainers bereits bewiesen, dass er zu den besten Hochspringern Deutschlands zählt. Im Wettkampf übersprang er 1,70 Meter, 1,73 Meter und auch die neue Bestleistung von 1,76 Meter blitzsauber im ersten Versuch. Danach war die Luft raus und nur zwei weitere Athleten meisterten diese Höhe, sodass er wieder zur Spitzengruppe gehörte.

Weiter ging es im Speerwurf, wo er gleich im ersten Versuch eine neue Bestleistung von 43 Metern aufstellte. So einen Auftakt hätte er sich am ersten Tag im Diskuswurf und Kugelstoßen gewünscht – der gelungene Wurf setzte neue Kräfte frei. Nach einem ähnlich weiten zweiten Versuch griff er selbstbewusst zu einem Speer mit verändertem Schwerpunkt für große Weiten, ließ das Publikum mitklatschen und beflügelte sich zu 47,23 Metern! Damit distanzierte er den Zweitplatzierten in dieser Disziplin um etwa fünf Meter. „Keine Ahnung, wo er den hergeholt hat“, kommentierte Trainer Ralf Reinhard überrascht. Rafael ist damit nun zweitbester Speerwerfer Deutschlands in seiner Altersklasse – als Mehrkämpfer wohlgemerkt.

Die letzte technische Disziplin vor dem abschließenden 1000-Meter-Lauf war der Weitsprung. Mit einer Bestleistung von 5,64 Metern angereist, hätte er sich mit 5,80 Metern zufriedengegeben. Doch im ersten Sprung kam er direkt auf 5,99 Meter. Den fehlenden Zentimeter wollte er nicht auf sich sitzen lassen, beschleunigte so schnell wie nie zuvor und katapultierte sich auf phänomenale 6,10 Meter. Auch in der dritten Disziplin in Folge war er der beste Athlet und rangiert nun in der Deutschen Bestenliste ebenfalls auf Rang zwei unter den Spezialisten.

Vor dem abschließenden 1000-Meter-Lauf lag er auf dem Bronzerang, den es zu verteidigen galt. Trainer Ralf Reinhard rechnete aus, dass sein direkter Konkurrent Willy Wienareck (VfL Brandenburg) elf Sekunden schneller sein durfte. Wienarecks Bestzeit lag bei 3:23 Minuten, Hesses bei 3:36 Minuten - womit er den dritten Platz nicht hätte halten können. Reinhard gab ihm eine Tempovorgabe für 3:26 Minuten, die Rafael meisterhaft umsetze: Mit einem starken Schlussspurt kam er bei 3:23 Minuten ins Ziel. Wienareck unterbot zwar seine Bestzeit mit 3:18 Minuten, doch Rafael verteidigte mit Kampfgeist die Bronzemedaille. „Ich habe vor dem Lauf nicht mehr mit der Medaille gerechnet, weil nicht dachte, dass ich so schnell laufen kann“ gab Hesse überwältigt zu.

Mit fantastischen 4.902 Punkten pulverisierte er seine alte Bestleistung um 350 Zähler und holte als einziger Westfale eine Einzelmedaille bei diesen Deutschen Meisterschaften. Gold sicherte sich Lokalmatador Marik Julian Scholz vom TSV Bayer Leverkusen (5.148 Punkte), Silber ging an Benno Siebert vom SV Halle (5.123 Punkte). Nach diesem nervenaufreibenden und kräftezehrenden Wochenende ließ sich Rafael ausgelassen von seiner zahlreich angereisten Familie und Freunden feiern, die ihn am zweiten Tag spürbar beflügelt hatten.

Dass Leichtathletik auch Teamarbeit bedeutet, zeigt das Trainerteam des LAZ Soest, welches Rafael bei den zahlreichen Trainingseinheiten betreut: Wurfspezialist Ralf Reinhard, Sprungspezialistin Annika Straub sowie Jana Klee und Florian Wendt. Sie wussten, dass eine Medaille möglich war, wenn alles passte und er die Nervosität ablegen konnte – und freuten sich nun über den glanzvollen Triumph ihres Schützlings.

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