Rein trainingstechnisch wird sich für den Studenten der Universität Bochum, dessen Mutter Sabine den Soester Club als 2. Vorsitzende vertritt, aber kaum etwas ändern, denn nach wie vor wird Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen die deutsche Hochsprung-Hoffnung betreuen. Als Falk Wendrich Ende 2012 ins Ruhrgebiet wechselte, hatte er kurz zuvor mit dem sensationellen Gewinn der Silbermedaille bei der U20-WM in Barcelona für den bislang größten Erfolg in der Vereinsgeschichte des LAZ Soest gesorgt. Sein Sprung im Olympiastadion über 2,24 Meter bedeutete damals die Verbesserung des 34 Jahre alten deutschen U18-Rekordes von Dietmar Mögenburg, dem Olympiasieger von Los Angeles 1984.
Schwieriger Einstand in Wattenscheid
Die erste Saison im neuen Trikot verlief für den Neu-Wattenscheider, der in den beiden Jahren zuvor als Athlet des LAZ Soest sowohl bester 16-jähriger bzw. bester 17-jähriger Hochspringer der Welt war, jedoch alles andere als wunschgemäß. Zwar wurde er im Februar 2013 bei den nationalen Hallen-Titelkämpfen in Halle (Saale) zum vierten Mal deutscher Meister, doch im Laufe des Jahres wurde er immer wieder durch Verletzungen gestoppt und musste u.a. auch schweren Herzens auf die Teilnahme an der U20-Europameisterschaft in Rieti (Italien) verzichten. Dass er aber auch nach über einjähriger verletzungsbedingter Pause nach wie vor zur Weltklasse in seinem Altersbereich zählt, bewies Falk Wendrich in diesem Sommer, als er im Juli bei der U20 WM im amerikanischen Eugene mit 2,22 Metern Fünfter wurde.
LAZ freut sich über Rückkehr des "verloren Sohnes"
In Eugene hatte auch Falks alte und neue Vereinskameradin Gina Lückenkemper mit der Bronzemedaille in der deutschen 4 x 100 Meter-Staffel sowie Platz acht im Einzelrennen über 200 Meter für tolle internationale Erfolge gesorgt. Nach Eugene war für den Soester in der zurückliegenden Saison aber noch keineswegs Endstation. Es folgte der mittlerweile fünfte deutsche Meistertitel bei der U20-DM in Wattenscheid und beim Klassiker-Meeting in Eberstadt die Steigerung auf die Saisonbestleistung von 2,23 Meter, womit er sich höhengleich mit seinem gleichaltrigen Konkurrenten Tobias Potye (FC Aschheim), dem U20-Europameister von 2013 Platz eins in der deutschen U20-Bestenliste teilt. Das LAZ Soest freut sich riesig über die Rückkehr seines „verlorenen Sohnes“, der auch während seiner Wattenscheider Zeit Mitglied des Vereins geblieben war und sieht der nächsten Hallen- und Freiluftsaison mit einem dann weiteren Sportler mit internationalem Format neben Nachwuchs-Sprinterin Gina Lückenkemper gespannt entgegen.
Quelle: Soester Anzeiger
